Historische Stadt Dresden
in diesem Blog beschäftige ich mich viel mit der Insel Usedom, da sie meine, und vielleicht auch eure, absolute Lieblingsinsel ist. Doch es gibt noch einen anderen Ort, der einen festen Platz in meinem Herzen hat: meine Heimatstadt Dresden. Seit meiner Geburt lebe ich in der sächsischen Landeshauptstadt und hatte das Glück, hier einen großartigen Arbeitgeber zu finden! Unser Büro liegt gleich neben dem Großen Garten, der größte Park hier in Dresden und einer meiner Lieblingsorte zum Spazierengehen und Freunde treffen.
Dresden ist für vieles bekannt: beeindruckende Architektur, kulturelle Vielfalt und besonders ihre reiche Geschichte. In diesem Beitrag möchte ich euch mitnehmen auf eine faszinierende Reise durch die Jahrhunderte und gemeinsam mit euch die historischen Schätze dieser wunderschönen Stadt entdecken.
Die Geschichte von Dresden beginnt zwischen dem 6. Und 10. Jahrhundert als Slawen sich im fruchtbaren Elbtal niederließen und das Dorf „Drezdany“ gründeten. 1206 wurde die Stadt das erste Mal urkundlich erwähnt. Die ursprüngliche Stadtanlage umfasste etwa den Bereich des heutigen linkselbischen Stadtzentrums.
Um 1500 wohnten bereits um die 6.000 Menschen hier. Es entwickelte sich ein erstaunliches kulturelles und wirtschaftliches Leben, welches überwiegend durch die Bedürfnisse des herzoglichen Hofes bestimmt wurde.
1547 erhielten die albertinischen Fürste die Kurwürde und Dresden wurde zur Hauptstadt des bedeutendsten protestantischen Landes und entwickelte sich zum mächtigsten deutschen Staat, nach den Territorien der Habsburger. Unter Kurfürst Moritz erfolgte eine erstaunliche bauliche Entwicklung: die Burg wurde in eine prachtvolle Schlossanlage umgestaltet, ein Zeughaus und ein Stallhof wurden gebaut, die alte Stadtmauer wurde durch eine Festungsanlage ersetzt und die an der Elbe gelegene Vorstadtsiedlung um die Frauenkirche wurde in das Stadtgebiet einbezogen. Auch die Entwicklung der Künste wurden stark gefördert. So entstand 1548 die „Hofcantorey“, der Vorläufer der Staatskapelle und der Grundstein für die höfische Kunstsammlung wurde gelegt. Zwischen 1500 und 1600 verdreifachte sich die Einwohnerzahl Dresdens.
Im Jahre 1670 entstanden erste Manufakturen im Stadtteil „Friedrichstadt“, der „Große Garten“ wurde als höfisches Festgelände angelegt und erste barocke Prunkbauten wurden errichtet. Mit Hilfe von Heinrich Schütz, der 1614 nach Dresden kam und 1672 hier starb, erreichte das musikalische Leben der Stadt ihren Höhepunkt.
Als Kurfürst Friedrich August I, auch „der Starke“ genannt, 1698 die polnische Königskrone erwarb, rückte Dresden zu einer Hauptstadt von europäischer Bedeutung auf und wurde zur Barockstadt. Zudem entstanden die großen Sammlungen der Gemäldegalerie, des Grünen Gewölbes und die erste Porzellanmanufaktur, welche später nach Meißen zog. August der starke ließ sich vorher schiffweise Porzellan aus China senden, einiges davon könnt ihr heute noch im „Schloss Pillnitz“ bewundern.
Im August 1756 besetzten preußische Truppen die Hauptstadt. In den nächsten Jahren wurde Dresden mehrfach belagert, ganze Vorstädte brannten ab. Im Sommer 1760 zerstörte preußischer Beschuss große Teile des Stadtzentrums. Von diesem Unglück konnte sich die Stadt nur sehr langsam erholen, es dauerte nahezu 60 Jahre, bis die Einwohnerzahl wieder gleich der der Vorkriegszeit war.
1805 marschierten französische Armeen in das besiegte Sachsen ein. Dresden wurde zum Verbündeten Napoleons, der hier mehrfach verweilte und im August 1813 einen seiner letzten Siege errang. Nach der Niederlage Napoleons bei Leipzig, verlor Sachsen die Hälfte seiner Territorien an Preußen.
Neuen Aufschwung brachte die Einrichtung der Eisenbahnlinie Leipzig-Dresden, auf der die erste Fernbahn Deutschlands in Betrieb genommen wurde. Es entstanden neue Stadtteile um das Dresdner Zentrum und Mitte des 19. Jahrhunderts wohnten hier bereits mehr als 100.000 Menschen. Herausragende kulturelle und wissenschaftliche Leistungen bestimmten das geistige Klima der Stadt. Carl Gustav Carus, Richard Wagner und Carl Maria von Weber lebten hier und die für Dresden typischen Industriezweige Optik und Genussmittel (Schokolade und Zigaretten) entstanden. Um die Jahrhundertwende war Dresden die viertgrößte Stadt Deutschlands, mit mehr als 500.000 Einwohnern. Weitere kommunale Bauten wurden errichtet und die Stadt wurde zu einem beliebten Zeil für tausende Touristen.
Der Zweite Weltkrieg traf die Landeshauptstadt sehr schwer. Kaum ein anderes Ereignis hat so viel Schatten und Traurigkeit über diese Stadt und ihre Bewohner gebracht. Zwischen dem 13. und dem 15. Februar 1945 zerstörten fünf aufeinanderfolgende Luftangriffe das Dresdner Zentrum und weite Teile der Vorstädte fast vollständig. Fünf Tage lang brannte die Stadt. Mindestens 25.000 Menschen verloren ihr Leben. Die historische Innenstadt war unter 12 Millionen Kubikmeter Trümmer begraben. Viele berühmte Bauten wie die Semperoper, der Zwinger, das Schloss und das Taschenbergpalais brannten völlig aus. Am Morgen des 15. Februars stürzte die Kuppel der bekannten Frauenkirche in sich zusammen. Am 8. Mai 1945 besetzten sowjetische Truppen die zerstörte Stadt.
In den ersten Jahren nach dem Angriff wurde das Zentrum von gigantischen Trümmermassen befreit. Dabei halfen unter anderem 10.000 Freiwillige. Erst Anfang der 1950er Jahre begann der Wiederaufbau der Stadt mit Wohn- und Repräsentationsbauten im Zentrum. Nur ausgewählte Bauwerke wurden wieder aufgebaut, wie der Dresdner Zwinger. Die Hofkirche, das Johanneum, das Albertinum und die Semperoper entstanden komplett neu. Die wertvollen Gebäudereste anderer wichtiger Bauten wurden abgerissen.
1952 wurden die ostdeutschen Länder aufgelöst und durch kleinere Verwaltungsbezirke ersetzt. So wurde Dresden zur Bezirkshauptstadt. Auch wenn das gesellschaftliche Leben durch die Doktrinen sozialistischer Ideologien bestimmt war, konnten 9 Hochschulen die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit der Stadt sichern. 1985 wurde die Semperoper wiedereröffnet.
Ein weiteres sehr wichtiges historisches Ereignis war die friedliche Revolution. Anfang Oktober 1989 kam es in Dresden zu Massendemonstrationen aus denen sich bald darauf die „Gruppe der Zwanzig“ gründete und einen Dialog mit den örtlichen Behörden erzwang. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands erlangte Dresden alle Bedeutung als Hauptstadt des wiedergegründeten Freistaates Sachsen zurück. Seitdem hat sich das Gesicht der Stadt durch umfassende Baumaßnahmen verändert und Dresden hat es geschafft, sich zu einer der attraktivsten Großstädte Deutschlands zu entwickeln.
Nur im Jahr 2002 erfuhr Dresden zwei weitere, verheerend Rückschläge: Im August überströmte der Fluss Weißeritz große Teile Der Bezirke Plauen, Löbtau, des Hauptbahnhofes und von der Prager Straße bis zur Ostra-Allee. Einige Tage später erreichte die Elbe einen Rekord-Wasserstand von 9,40 Meter. Seit Jahrhunderten war der Fluss nicht mehr so hoch über die Ufer getreten. Weite Teile der Stadtbereiche in Flussnähe wurden überflutet, man fürchtete sogar um die Sicherheit der Elbbrücken. Eine Großzahl an Bauwerken wie die Semperoper, die Gemäldegalerie, das Schauspielhaus, der Landtag und das Taschenbergpalais erlitten erhebliche Schäden. Ebenso wie viele Gaststätten, Geschäfte, Wohnungen und Büros waren stark betroffen. Nur dank großzügiger Spenden aus ganz Deutschland, dem Ausland und der staatlichen Wiederaufbauhilfen konnten die Schäden bis heute fast vollständig beseitigt werden. An einigen Brücken und Häusern kann man noch heute sehen, bis wohin das Wasser reichte. Viele Menschen aus meinem Umfeld, darunter auch meine Eltern können sich an dieses Unglück noch ganz genau erinnern, auch nach über 20 Jahren noch.
Puh, das ist ganz schön viel Geschichte für eine Stadt. Auch wenn hier viel Schlimmes passiert ist, so haben es die Stadt und ihre Einwohner doch immer wieder geschafft sich aufzurappeln und das Beste aus der Situation zu machen. Dabei ist diese wundervolle Stadt herauskommen, in der ich zu Hause und auf die ich sehr stolz bin.
Das nächste Mal werde ich euch mehr über die kulturelle Entwicklung der Stadt erzählen und euch ein paar Geheimtipps geben, wo es in Dresden am schönsten ist.
Falls ihr jetzt schon neugierig geworden seid und die Stadt gerne selbst mal sehen wollt, dann haben wir natürlich auch hier die passende Unterkunft für euch: Ferienwohnung „Gartenidyll“, Ferienwohnung „Am grünen Stadtrand“ und Ferienwohnung „Strietzel“.
Bis bald!
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