Seebrücke Heringsdorf- Mehr als nur eine Brücke
Was wäre ein beliebtes Ostseebad wie Heringsdorf ohne eine Seebrücke? Unvollständig. Eine Seebrücke ermöglicht den Menschen ein unvergleichliches Meererlebnis. Selbst bei Ebbe. Das Gefühl über Wasser zu laufen ist euphorisch, der Wind nimmt immer mehr zu, die Haare wirbeln durchs Gesicht und alles schmeckt salzig. Am Ende befindet man sich auf einmal mitten in der Weite. Auf der einen Seite reicht das Wasser bis zum Horizont, auf der anderen Seite tummeln sich die Menschen am Strand. Ein Ort zum Loslassen, Wohlfühlen und natürlich für das perfekte Urlaubsfoto.
Auf der längsten Seebrücken Kontinentaleuropas könnt ihr genau dieses Gefühl erleben. Und noch viel mehr.
Die ursprüngliche Brücke in Heringsdorf, entstand von 1891 bis 1893 und war damals schon stattliche 500 Meter lang. Sie wurde Kaiser-Wilhelm-Brücke genannt und bestand nur aus Holz. Jedoch war sie reichlich verziert mit kleinen Türmchen und Säulengängen (Kolonnaden), ein Ort zum Sehen und Gesehen werden. Die überwiegend adligen Urlauber putzen sich jeden Tag fein heraus, um auf der Seebrücke in Geschäften und Restaurants zu flanieren. 1903 wurde an die Seebrücke zusätzlich ein seitlicher Anleger für Küstenpassagierschiffe gebaut. Diese Verlängerung nannte man die ODIN-Brücke. Besucher aus aller Welt kamen hier her, um den beeindruckenden Bau der Brücke zu betrachten und die frische Luft zu genießen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg zerfiel die Seebrücke in Heringsdorf. Keiner wollte sie mehr nutzen oder sich um sie kümmern, sie wurde zu einem Trauerbild, in der ansonsten perfekten Kulisse.
Am 27. Juni 1958 vernichtete ein Feuer die Reste der Seebrücke und sie war endgültig verschwunden. Zwei Jugendliche hatten den Brand gelegt und wurde gefasst.
Viele Jahre vergingen und erst 1995 wurde die neue Seebrücke, so wie sie heute steht, erbaut. 50 Meter neben ihrem ursprünglichen Standort ist sie mit 508 Meter die längste Seebrücke ihrer Art in Deutschland und Kontinentaleuropa. Auf ihr befinden sich heute hochwertige Geschäfte, Restaurants bieten kulinarische Feinheiten, es gibt ein sehr interessantes Muschelmuseum und sogar ein Seebrücken Kino. Landseitig ist es sogar möglich, sich eine Ferienwohnung auf der Seebrücke zu mieten.
2010 erfolgte ein Umbau der Mittelplattform, um noch mehr Einkaufsmöglichkeiten für die Besucher in Heringsdorf zu schaffen. Am Ende der Brücke funkelt schon vom Strand aus ein pyramidenähnliches Gebäude, in dem sich ein vorzüglicher Italiener befindet und man von jedem Tisch aus einen tollen Blick auf die Ostsee hat. Direkt daneben befindet sich ein seitlicher Schiffsanleger, von dem aus Passagierschiffe bis nach Swinemünde fahren.
Wenn man die Seebrücke von Heringsdorf betritt, hat man nicht das Gefühl, auf einer Brücke zu sein, sondern in einem kleinen Einkaufszentrum. Man schlendert durch die vielen Geschäften, schaut hier und da mal rein und auf einmal, steht man schon mitten auf der Ostsee. Ein überwältigendes Gefühl. Wenn es abends dunkel wird, bietet die Seebrücke eine herrliche Ansicht. Hell leuchtet sie in die Nacht hinein und spiegelt sich im stillen Wasser der Ostsee. Ich sitze dann immer gerne am Strand und beobachte das Lichtspiel der Brücke.
Egal wo ihr euch auf Usedom befindet, ein Besuch der Seebrücke und Heringsdorf allgemein, lohnt sich in jedem Fall. Es gibt sehr viel zu sehen und erleben. Bucht euch gleich jetzt eine hübsche Ferienwohnung oder ein gemütliches Ferienhaus auf unserer Seite u24.online.
Übrigens könnt ihr euch die ehemaligen Bauzeichnungen der alten Seebrücke von Heringsdorf im Landesarchiv Greifswald ansehen.
Schickt mir gerne Fotos von eurem Lieblingsgeschäft oder eurer Lieblingsstelle in Heringsdorf und schreibt mir, was euch an Heringsdorf und der Seebrücke am Besten gefallen hat.
Ich freue mich darauf, von euch zu hören!
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