Bernstein

Der Bernstein – Das Juwel der Vergangenheit

Hallo ihr Lieben

 

Bernstein
Flüssiges Harz aus den Kiefern.

Die Ostsee wäre nicht die Ostsee, ohne einem ihrer wertvollsten Schätze – dem Bernstein. Er ist jedem bekannt und egal, wo man an der Ostsee ist, er begegnet einem überall. Das kann eine Kette sein, eine verzierte Schatulle oder ein einfallsreicher Name eines Restaurants. Ich möchte euch erzählen, wie es überhaupt dazu kam, dass wir, besonders auf Usedom, mit diesen kleinen Schätzen gesegnet wurden. Lasst mich euch weit zurückführen in der Geschichte unseres Planeten.

Die Erde sah früher ganz anders aus als heute. Durch die Plattentektonik, Eiszeiten und andere Naturgewalten verformten sich die Kontinente und Meere immer mehr. Die Ostsee, zum Beispiel, gibt es in ihrer jetzigen Form, erst seit ca. 12.000 Jahren. Vorher bildete Europa mit seinen heutigen Meeren ein großes Stück Land. Südskandinavien war damals geprägt von Nadelwäldern, besonders von den sogenannten Bernsteinkiefern. Das flüssige Harz aus diesen Kiefern ist der Hauptbestandteil der Bernsteine, welche heute immer wieder an die Strände der Ostsee gespült werden. Durch den stetigen Anstieg des Meeresspiegels über viele Jahre versanken die Bernsteinkiefern im Wasser und mit ihnen auch ihr Harz. Durch Wasser, Eis und Brandung sanken die Harzstücke tief in die verschiedenen Sedimentschichten ab und wurden durch Luftabschluss und Druck zu Steinen geformt.

Bernstein
Winzige Zeitzeugen

Besonders erfreut man sich an Bernsteinen, die sogar noch klitzekleine Tiere aus der Urzeit in sich tragen. Man kann es sich so vorstellen, dass, als der Harz aus den Bäumen tropfte, die kleinen Tierchen nicht schnell genug waren und so in den Klümpchen eingeschlossen wurden. Durch diese fossilen Funde kann man, unter anderem, besser ermitteln, aus welcher Zeit die Bernsteine stammen. Vielleicht findet ihr ja auch solch einen Stein und könnt die winzigen Wesen darin bewundern.

„Bernsteinfarben“ wurde als eigene Farbe in die deutsche Sprache aufgenommen, jedoch bieten die Steine ein viel größeres Farbspektrum, als man glaubt. Die Farben gehen von Honiggelb, über Orange und Rot bis hin zu Grün und Blau. Die verschiedenen Farben führen auf verschiedene Umwelteinflüsse zurück.

Bernstein
Schön anzusehen und mit heilender Wirkung.

Der Name „Bernstein“ stammt aus dem mittelniederdeutschen, damals nannte man die Steine „Bernenstein“, was so viel hieß wie Brennstein, da man schon immer den Bernstein nur mit einem Streichholz leicht entzünden konnte. Die Griechen nannten ihn „elektron“, denn, wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, ist es möglich, einen trockenen Bernstein durch Reibung elektrisch aufzuladen. Durch diese Eigenschaft ist der Bernstein auch als Heilstein sehr beliebt. Er bewahrt den Menschen vor Gefahr und ist sehr gut für unser Chakra.

Zu Ehren des Bernsteins veranstalten die Usedomer Bernsteinbäder (Zempin, Koserow, Loddin und Ückeritz), einmal im Jahr, die „Usedomer Bernsteintage“. Dort erwartet die Besucher ein vielfältiges Programm aus Bernsteinsuchen, Wanderungen, Führungen, Vorträgen und sogar Bernsteinschleifen. Ein wunderschönes Zusammenkommen aller Inselstädte und ein besonderes Highlight für jeden Urlauber.

Wir sehen uns dort!

Eure Laura